Depression

Jeder von uns ist mal „schlecht drauf“. Auch Trauer oder negative Gefühle nach einem traurigen Ereignis oder bei Konflikten sind sicher nicht als Depression zu bezeichnen, sondern Teil eines gesunden Gefühlslebens. Wenn Du Dich allerdings über längere Zeit nicht mehr aus Deinen negativen Gedanken, der Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit befreien kannst, könnte es sein, dass Du eine depressive Episode erlebst.
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Symptome der Depression:

Zu den wichtigsten Symptomen einer Depression (Fachleute sprechen von einer depressiven Episode) gehören laut ICD-10 (dem Diagnosekatalog der Weltgesundheitsorgansation):

Psychische Symptome:

  • Eine gedrückte Stimmung
  • Eine Verminderung von Antrieb und Aktivität
  • Verminderte Fähigkeit, Freude zu empfinden
  • Interesse und Konzentrationsvermögen sind vermindert
  • Schuldgefühle, Gefühle der Wertlosigkeit
  • „Morgentief“ (besonders niedergeschlagene, traurige Stimmung am Tagesbeginn)
  • Grübelneigung (Gedankenkreisen)

Körperliche Symptome:

  • Ausgeprägte Müdigkeit, auch nach kleinsten Anstrengungen
  • Ein- oder Durchschlafstörung und/ oder morgendliches Früherwachen
  • Geminderter Appetit
  • Gewichtsverlust
  • Verlust des sexuellen Interesses

Man unterscheidet abhängig von der Anzahl und vom Schweregrad der Symptome leichte, schwere und mittelgradige depressive Episoden.

  • Leichte depressive Episode: Gewöhnlich sind mindestens zwei oder drei der oben angegebenen Symptome vorhanden. Die betroffene Person ist im Allgemeinen davon beeinträchtigt, aber oft in der Lage, die meisten Aktivitäten fortzusetzen.
  • Mittelgradige depressive Episode: Gewöhnlich sind vier oder mehr der oben angegebenen Symptome vorhanden, und die betroffene Person hat meist große Schwierigkeiten, alltägliche Aktivitäten fortzusetzen.
  • Schwere depressive Episode: Eine depressive Episode mit mehreren oben angegebenen, quälenden Symptomen. Typischerweise treten ein Verlust des Selbstwertgefühls und Gefühle von Wertlosigkeit und Schuld auf. Suizidgedanken und -handlungen sind häufig, und meist liegen einige körperliche Symptome vor.

Im Rahmen von schweren depressiven Episoden kann es in einigen Fällen zu psychotischen Symptomen wie Halluzinationen oder Wahnvorstellungen kommen.

Eine Sonderform der depressiven Episode ist die sogenannte „agitierte Depression“, bei der die betroffene Person in erhöhte Unruhe und Aktionismus verfällt.

 

Unterschiede: Depressive Episode und „schlechte Stimmung“?

Jeder ist mal „schlecht drauf“, traurig, missgestimmt oder einfach kraftlos und schlapp. Der Unterschied zwischen einer depressiven Erkrankung und einfach nur „schlechter Stimmung“ ist: Bei einer vorübergehend oder auch einen oder mehrere Tage dauernden Niedergeschlagenheit, Melancholie oder Erschöpfung kannst Du Dich in der Regel mit eigenen Mitteln wieder daraus befreien: Du lässt es vielleicht etwas langsamer angehen, ruhst Dich aus, lenkst Dich ab, hörst eine Musik, die Dir gut tut oder triffst Dich mit einem lieben Menschen. Du sorgst also für Dich, übst Dich Selbstfürsorge, nutzt Deine Ressourcen. Nach einigen Stunden oder spätestens wenigen Tagen ist Deine Stimmung wieder besser.

Bei einer depressiven Episode funktionieren die meisten dieser Maßnahmen nicht mehr so gut, manchmal sogar überhaupt nicht mehr. Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, berichten häufig: „Ich kann mich über nichts mehr freuen – selbst meine Kinder, die ich über alles liebe, sind mir scheinbar gleichgültig geworden.“ „Ich weiß, dass ich mich eigentlich freuen sollte, aber ich spüre überhaupt nichts mehr.“

In meinem therapeutischen Alltag erlebe ich grade diese emotionale Verflachung als eines der Hauptkriterien für eine depressive Episode: Die Betroffenen spüren kaum noch emotionale Regungen, weder Freude noch Neugierde, in schweren Fällen noch nicht einmal Traurigkeit. Manche sagen: „Ich kann noch nicht einmal mehr weinen, ich fühle mich wie ein Roboter.“ Weitere häufig beschriebene Symptome sind Ängste (Angststörungen und Depressionen treten gehäuft zusammen auf), insbesondere Zukunftsängste.

 

Phasen der Depression:

Wie schon beschrieben spricht man bei einer depressiven Erkrankung von sogenannten „Episoden“, das heißt: Phasen, die einen Anfang und ein Ende haben. Diese Phasen („Episoden“) dauern unbehandelt in der Regel zwischen sechs bis acht Monaten und können dann auch von alleine wieder enden.

Eine depressive Episode beginnt meist mit einem oder zwei der oben beschriebenen Symptome und ist in ihrem Schweregrad zunächst zunehmend, bevor sie eine „Talsohle“ erreicht und dann langsam wieder abklingt.

Unipolare und Bipolare Verläufe:

Wenn ein Mensch eine oder mehrere depressive Episoden durchlebt, spricht man von einem „unipolaren“ Verlauf: Die Stimmung geht von einem „Normal-Level“ nach unten und steigt dann wieder an. Eine Sonderform der emotionalen Störung ist eine sogenannte Bipolare Störung (auch manisch-depressive Störung genannt), bei der die Stimmung, der Antrieb usw. zwischen einer Minus-Ausprägung (geminderter Antrieb, niedergeschlagene Stimmungslage, insgesamt depressive Symptomatik) und einer Plus-Ausprägung (gesteigerter Antrieb, Aktivismus, Hochstimmung, Getrieben-Sein, innere Unruhe) pendelt. Auch wenn die sogenannten manischen Phasen dem ersten Eindruck nach auf Außenstehende vielleicht sogar erstrebenswert wirken könnten, sind es gerade diese Phasen, die für die Betroffenen besonders quälend sind.

Die meisten depressiv erkrankten Menschen erleben unipolare Verläufe, bei denen die Stimmung immer wieder für längere Zeit absinkt, um dann hoffentlich wieder das „Normal-Level“ zu erreichen. Bei längeren Erkrankungsdauern können allerdings auch Rest-Symptome zurückbleiben und chronifizieren, man spricht dann von einer „Dysthymie“ (wenn die Stimmung durchgängig gemindert bleibt) oder von „rezidivierenden“ (d.h. wiederkehrenden) depressiven Episoden.

Bei mehr als der Hälfte der Erkrankten kommt es nach einer ersten depressiven Episode zu einer weiteren Episode. Die Wahrscheinlichkeit, erneut zu erkranken, erhöht sich nach der zweiten Episode statistisch auf 70 Prozent, nach der dritten Episode sogar auf 90 Prozent.

 

Wie kommt es zu einer depressiven Erkrankung?

Auch wenn diese Frage von der Wissenschaft noch lange nicht wirklich befriedigend beantwortet werden kann, so gibt es doch einige Faktoren, von denen man weiß, dass sie an der Auslösung der Krankheit beteiligt sind:

  • Genetische Faktoren: Wie bei den meisten psychischen Erkrankungen gibt es auch bei der Depression eine sogenannte familiäre Häufung, d.h. es ist zu beobachten, dass in einigen Familien über mehrere Generationen hinweg gehäuft depressive Erkrankungen auftreten. Dies lässt darauf schließen, dass es einen genetischen Anteil gibt, der die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken, beeinflusst. Kinder depressiver Eltern haben ein erhöhtes Risiko, selbst auch depressiv zu erkranken.
  • Umwelt- oder Umgebungsfaktoren: Eine überfordernde Arbeitsumgebung, permanente Konflikte mit nahestehenden Personen oder auch ein schwerwiegender Trauerfall können zum Ausbruch der Erkrankung beitragen. Aus psychotherapeutischer Sicht ist immer dann mit dem Ausbruch einer psychischen (oder psychosomatischen) Erkrankung zu rechnen, wenn die Belastungen, denen ein Mensch ausgesetzt ist, langfristig stärker sind als die Bewältigungsstrategien, die er diesen Belastungen entgegensetzen kann (siehe auch: Vulnerabilität, Resilienz und Ressourcen). Auch Trennungen und Verluste in der Kindheit erhöhen die Wahrscheinlichkeit, eines Tages depressiv zu erkranken.
  • Persönlichkeitsfaktoren und Temperament: Es gibt Mensch, die über ein niedrigeres Selbstwertgefühl verfügen als andere. Dies kann in der eigenen Biografie begründet sein, manche Menschen scheinen aber auch ein niedrigeres (oder höheres) Selbstwertgefühl „mitzubringen“. Ein anderer entscheidender Faktor ist die subjektiv wahrgenommene Kontrolle, die ich über meine Umgebung habe: Bin ich Ursache von Wirkungen in meiner Außenwelt (Selbstwirksamkeit), oder bin ich -übertrieben gesagt- ein Spielball, der den Einflüssen der Umgebung ausgesetzt ist? Dies sind zwei Beispiele, wie Persönlichkeitseigenschaften, Denkstile und subjektive Wahrnehmung dazu beitragen, mit der eigenen Lebenssituation eher depressions-förderlich oder eher gesundheitsförderlich umzugehen. Unter anderem an diesen Punkten setzt daher übrigens auch die psychotherapeutische Behandlung an.
  • Körperliche Faktoren: Unsere emotionale Wahrnehmung, unsere grundsätzliche „Gestimmtheit“ wir in hohem Maße von der biochemischen Situation in unserem Gehirn geprägt. Auch hier gibt es genetische Unterschiede. Neben den sogenannten Neurotransmittern (Hirn-Botenstoffen) ist unter anderem auch die hormonelle Situation ausschlaggebend, weshalb es z.B. bei einer Schilddrüsenunterfunktion oder einem Diabetes zu einer Reihe von Symptomen kommen kann, die einer depressiven Symptomatik ähneln. Auch ein Eisenmangel oder die hormonelle Umstellung im Rahmen der weiblichen Wechseljahre können eine Depressions-ähnliche Symptomatik auslösen. Es ist daher unbedingt ratsam, dass Du den Arzt Deines Vertrauens aufsuchst, falls Du Dich fragst, ob Du möglicherweise depressiv erkrankt bist. Alles Selbstcoaching, Coaching oder alle Psychotherapie nützt nichts, wenn Dein Körper aufgrund unterschiedlicher Ursachen „falsch eingestellt“ ist.

 

Wie häufig kommt es zu depressiven Erkrankungen und wie viele Menschen sind betroffen?

Zu dieser Frage möchte ich einen Artikel der Bundespsychotherapeutenkammer zitieren, in dem es heißt:

„Depressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Fast jeder Fünfte erkrankt mindestens einmal im Leben an einer Depression. (18 Prozent der Bevölkerung). Innerhalb eines Jahres erkrankt mehr als jeder Zehnte depressiv (11 Prozent der Bevölkerung), dabei erkranken Frauen in etwa doppelt so häufig wie Männer. Eine Depression tritt oft zum ersten Mal im Alter von 25 bis 35 Jahren auf.

Eine Depression ist mit einem erhöhten Risiko verbunden, an weiteren psychischen Störungen zu erkranken. Drei von vier Menschen, die depressiv erkrankten, leiden im Laufe ihres Lebens auch noch an einer anderen psychischen Störung, am häufigsten an einer Angststörung.

Pro Jahr versterben ca. 10.000 Menschen in Deutschland durch Suizid, in vielen Fällen vor dem Hintergrund einer depressiven Erkrankung. Insgesamt betrugen die Kosten für Depressionen im Jahr 2008 über 5,2 Milliarden Euro.“

Quelle: https://www.bptk.de/patienten/psychische-krankheiten/depression/, nach:

DGPPN, BÄK, KBV, AWMF, AkdÄ, BPtK, BApK, DAGSHG, DEGAM, DGPM, DGPs, DGRW (Hrsg). S3-Leitlinie/Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression, 1. Auflage 2009. DGPPN, ÄZQ, AWMF – Berlin, Düsseldorf 2009. Hautzinger, M. (2010). Akute Depression. Fortschritte der Psychotherapie, Band 40. Göttingen: Hogrefe.

Schauenburg, H.; Hofmann, B. (2007). Psychotherapie der Depression. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.

Wittchen, H.-U. & Hoyer, J. (2006, Hrsg.). Klinische Psychologie und Psychotherapie. Berlin: Springer.

 

Depression bei Männern

Wie oben beschrieben, besteht in der Wissenschaft Konsens darüber, dass etwa halb so viele Männer in ihrem Leben eine oder mehrere depressive Episoden erleben wie Frauen. In letzter Zeit mehren sich jedoch die Stimmen, die diesen scheinbar eindeutigen Befund hinterfragen. Möglicherweise könnte es sich dabei um ein Artefakt halten, also ein Ergebnis einer verzerrten Datenerhebung bzw. Wahrnehmung unter den Fachleuten.

Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede sowohl in der Weise wie Männer und Frauen ihre Beschwerden und Nöte beim Arzt oder Therapeuten präsentieren als auch in der Reaktion der Fachleute auf diese Schilderungen. Befindlichkeiten und Beschwerden von Frauen werden eher medikamentös behandelt und auf psychische Ursachen zurückgeführt als ähnliche Beschwerden von Männern, auf die Experten eher mit der Zuschreibung körperlicher Ursachen und mit „Normalisierung“ („Das haben wir doch alle mal.“, „Das geht vorüber.“) reagieren. Es zeichnet sich der Eindruck ab, dass Depressionen bei Männern aus den oben genannten Gründen tendenziell eher unter-diagnostiziert werden. Bei gleichen Symptomen erhalten Männer seltener eine Depressionsdiagnose als Frauen. Dementsprechend werden Männern weniger Antidepressiva verordnet. Die Tatsache, dass die psychotherapeutischen Angebote zu 2/3 von Frauen und nur von 1/3 von Männern in Anspruch genommen werden, trägt zu einer weiteren Verschiebung in der Versorgung zu Ungunsten der Männer bei.

Männer tragen ein höheres Risiko als Frauen, körperliche Begleitsymptome oder Suchterkrankungen als Folge einer unbehandelten depressiven Erkrankung zu entwickeln, wobei die häufigsten Begleiterscheinungen eine Alkoholabhängigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes mellitus sind.

Auch die Risikofaktoren, die die Entwicklung einer depressiven Erkrankung begünstigen können, sind bei Männern und Frauen unterschiedlich ausgeprägt. Bei Frauen sind dies vor allem:

  • ein niedriger sozioökonomischer Status
  • ein niedriges Bildungsniveau
  • die Rolle als Hausfrau/ Ehefrau/ Mutter sind (wobei allein erziehende Mütter einem deutlich erhöhten Risiko ausgesetzt sind)
  • geringe soziale Unterstützung
  • Pflege von Angehörigen
  • Sexueller Missbrauch in der Kindheit

Bei Männern sind die wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung einer depressiven Episode:

  • ein niedriger sozioökonomischer Status
  • allein leben
  • Scheidung und Trennung
  • Krisen in der beruflichen Anerkennung
  • Pensionierung
  • chronische Erkrankungen
  • die Geburt eines Kindes

Wenn man von geschlechtsspezifischen „Skripten“, also Verhaltensmustern, die der Bewältigung von Anforderungen, Erwartungen und Belastungen dienen, sprechen möchte, dann neigen Männer eher als Frauen dazu, auf Belastungen mit „fight or flight“ zu reagieren, es kommt also eher zu Strategien mit einem erhöhten Risiko für Selbst- und Fremdschädigung. Serotoninmangel und erhöhter Stress können diese Disposition für Aggressivität, Impulsivität und Risikoverhalten noch verstärken (in diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass im Schnitt Frauen zwar deutlich häufiger Suizidversuche unternehmen als Männer, es bei Männern aber ca. dreimal häufiger zu vollendeten Suiziden kommt und Männer dabei die „härteren“ Methoden anwenden. Die mit Abstand höchste Suizidrate liegt übrigens in der Altersgruppe 85-90 Jahre.). Männer neigen also dazu, ihre Probleme nicht zu äußern und sich Hilfe zu holen, sondern reagieren eher auf Verhaltensebene durch Aggressivität, Alkoholmissbrauch, Hyperaktivität oder riskantes Verhalten. Diese Verhaltensweisen müssen demnach im weitesten Sinne als mögliche Symptome einer Depression bei Männern gewertet werden.

Quelle: Prof. Anne Maria Möller, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München, in der Ärzte Woche Nr 3 vom 18. Januar 2018 auf Seite 8.

 

Wie lässt sich eine depressive Erkrankung behandeln?

Grundsätzlich sollte bei der gesicherten Diagnose einer depressiven Erkrankung professionelle Hilfe aufgesucht werden -das ist in diesem Fall ein Arzt (Hausarzt, besser aber Facharzt für Psychiatrie oder Neurologe bzw. Nervenarzt) und ein Psychotherapeut. Wie Du den richtigen Therapeuten findest bzw. einen Termin für ein Psychotherapeutisches Erstgespräch bekommst, erkläre ich Dir auf der Seite Selbstcoaching. Die Hinweise, die ich Dir auf diesen Seiten und auch im Selbsttest Depression gebe, können nur erste Anhaltspunkte sein und ersetzen natürlich nicht die professionelle Diagnostik.

Nicht jede Depression muss sofort psychotherapeutisch oder mit Medikamenten behandelt werden.

Bei leichten depressiven Störungen können eine fachliche Beratung oder ein gut angeleitetes Selbstcoaching dazu beitragen, besser mit der niedergeschlagenen Stimmungslage und den anderen begleitenden Symptomen umzugehen und wieder einen Weg aus dieser Situation heraus zu finden.  Sollten diese Maßnahmen nicht innerhalb weniger (also 2-4) Wochen zu einer deutlichen Besserung führen, so ist eine psychotherapeutische Behandlung notwendig.

Bei mittelschweren depressiven Störungen sollte eine psychotherapeutische Behandlung mit einer medikamentösen Behandlung durch einen entsprechenden Facharzt kombiniert werden.

Bei schweren und chronischen depressiven Störungen ist eine Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten, häufig auch eine vorübergehende stationäre Behandlung, notwendig.

 

Kann eine Depression geheilt werden?

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal die Bundespsychotherapeutenkammer zitieren:

„Die Dauer einer depressiven Erkrankung kann durch eine Behandlung deutlich verkürzt werden – auf durchschnittlich 16 Wochen. Effektive Behandlungen senken die Rückfallrate erheblich. Eine besondere Stärke der Psychotherapie ist, dass sie anhaltend und längerfristig wirkt, insbesondere wenn sie auch nach dem Abklingen der akuten Symptome als Erhaltungstherapie fortgesetzt wird. Die Wiedererkrankungsrate kann durch eine psychotherapeutische Behandlung wesentlich gesenkt werden. Patienten mit einem erhöhten Rückfallrisiko, z. B. wenn die Depression nicht vollständig abklingt, wird eine längerfristige stabilisierende Psychotherapie empfohlen. Auch Antidepressiva vermindern das Rückfallrisiko. Sie sollten auch nach vollständigem Verschwinden der depressiven Symptome weiter eingenommen werden. Die Dauer der Einnahme richtet sich dabei insbesondere nach dem spezifischen Rückfallrisiko des Patienten.“

Quelle: https://www.bptk.de/patienten/psychische-krankheiten/depression/, nach:

Checkliste: Was hilft mir aus einer depressiven Verstimmung heraus?

Hast Du Fragen?

1. Wie lange dauert eine Depression?

Hier findest Du Informationen zur Dauer einer depressiven Episode.

2. Was sind depressive Phasen?

Hier findest Du Informationen über die Phasen einer depressiven Erkrankung.

3. Was sind Anzeichen für eine Depression?

Zu den wichtigsten Symptomen einer Depression (Fachleute sprechen von einer depressiven Episode) gehören laut ICD-10 (dem Diagnosekatalog der Weltgesundheitsorgansation):

 

Psychische Symptome:

  • Eine gedrückte Stimmung
  • Eine Verminderung von Antrieb und Aktivität
  • Verminderte Fähigkeit, Freude zu empfinden
  • Interesse und Konzentrationsvermögen sind vermindert
  • Schuldgefühle, Gefühle der Wertlosigkeit„
  • Morgentief“ (besonders niedergeschlagene, traurige Stimmung am Tagesbeginn)
  • Grübelneigung (Gedankenkreisen)

 

Körperliche Symptome:

  • Ausgeprägte Müdigkeit, auch nach kleinsten Anstrengungen
  • Ein- oder Durchschlafstörung und/ oder morgendliches Früherwachen
  • Geminderter Appetit
  • Gewichtsverlust
  • Verlust des sexuellen Interesses

 

Man unterscheidet abhängig von der Anzahl und vom Schweregrad der Symptome leichte, schwere und mittelgradige depressive Episoden.

 

Weitergehende Informationen über Depressionen findest Du hier: https://wohlersein.de/depression- symptome/ .

4. Ist eine Depression heilbar?

Hier findest Du Informationen darüber, wie man eine depressive Erkrankung behandeln kann.