Risiken und Nebenwirkungen von Psychotherapie

Wie jede wirkungsvolle Behandlungsmethode kann auch eine psychotherapeutische Behandlung (und in gemildertem Ausmaß ein Coaching) zu Nebenwirkungen führen.

  • Nebenwirkung im Inneren: Die intensive Beschäftigung mit sich selbst, mit den eigenen Grenzen, der eigenen Geschichte, den eigenen Werten, Zielen und Wünschen kann dazu führen, dass man Entscheidungen trifft, die das Leben verändern. Eigentlich ist dieser Effekt ja sogar eines der Ziele jeder therapeutischen Behandlung oder jeden Coachings, er kann sich aber in Lebensbereiche ausweiten, mit denen man zuvor vielleicht nicht gerechnet hat. So können sich etwa berufliche Prioritäten verschieben oder die eigene Partnerschaft plötzlich in einem anderen Licht erscheinen.

Nebenwirkungen im Äußeren: Leider ist es so, dass eine psychotherapeutische Behandlung zu Lasten der Krankenkassen zu negativen Folgen führen kann, was Banken und Versicherungen angeht. Bei vielen Kreditanträgen, aber auch beim Abschluss von Lebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherungen muss der Interessent seine Behandler über einen Zeitraum von 10 Jahren rückwirkend von der Schweigepflicht entbinden. Sollten sich in der Krankengeschichte psychische Erkrankungen finden (und eine psychotherapeutische Behandlung setzt in der Logik der Krankenkassen immer eine psychische Erkrankung voraus), führt dies entweder zur Ablehnung oder zu Ausschlüssen und Aufschlägen. Eine andere Hürde ist ein Antrag auf Verbeamtung bei Lehrern oder anderen Staatsdienern: Auch hier kann eine psychische Erkrankung in der Vorgeschichte zum Ausschluss führen.